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    When we were ghosts

    16.04. – 21.05.2011

    Wie kaum ein zweiter Künstler steht Johannes Wohnseifer für eine Verbindung der zeitgenössischen Kulturszene mit den oft zitierten „goldenen“ 80er Jahren Kölns. In jenen Jahren betrat Wohnseifer, zunächst als Assistent und Freund von Martin Kippenberger, die Bühne des kulturellen Lebens der Stadt, bevor er sich als Künstler selbst international einen Namen machte.

    Wohnseifer arbeitet konsequent dort weiter, wo die PopArt und die Malerei der 80er aufhörten, wo sie sich aufbrauchten oder verliefen. Er bleibt dabei beeindruckend geradlinig und konzentriert. Mit einiger Leichtigkeit bewegt er sich durchs popkulturell/mediale Dickicht unserer Zeit, sammelt hie und da gezielt Dinge ein, Artefakte, Bilder oder Posen, um sie später als Collage in seine eigene Ordnung einzufügen. Johannes Wohnseifer ist ein Archivar neuzeitlicher Popkultur und ihrer subversiven Heilsversprechen und gleichzeitig Tourguide und Navigator in seiner eigenen Sammlung.

    Mit der Simultanhalle wird Johannes Wohnseifer 2011 an einem Ort arbeiten und ausstellen, der ihm eine sehr starke eigene Identität entgegenhält – eine Identiät, die geprägt ist von Vielem, das dem Wohnseiferschen Kosmos sehr ähnlich ist: die Idee des Musealen, der Sammlung und der Pose, des verblichenen Entwurfes für jenen kölnischen Museumsbau, für den die Halle Vorbild ist und der 2011 ein viertel Jahrhundert alt wird.

    Johannes Wohnseifer wird sich in seiner Ausstellung in der Simultanhalle sehr konkret auf den Ort beziehen, auf seine Architektur, seine Bedeutung und seine Geschichte. Dabei wird die Halle von ihm als Projektionsfläche für eine Form von Geschichtswahrnehmung genutzt, in der popkulturelle Phänomene und persönliches Erleben untrennbar miteinander verwoben sind. Hollywoodfilme und spektakuläre Popkonzerte verschmelzen im Blick zurück mit Erinnerungen und Gegenständen des eigenen nächsten Umfelds. Daraus bildet sich jener charakteristische Erfahrungsfundus den jede Generation mehr oder weniger deckungsgleich teilt und der doch die jeweils eigene, subjektive Erinnerung ist.

    Johannes Wohnseifer