SimultanProjekte 2020
12.09. – 25.10.2020
Beim Betreten des Geländes erhebt sich ein monumentales Werk vor dem Gebäude der Simultanhalle. Sein Äußeres entzieht sich einer eindeutigen Definition als Skulptur oder klassische Architektur. Eingekleidet in weiße Planen, die jeden Durchblick verweigern, fordert es dazu auf, umgangen und von den Betrachtenden erschlossen zu werden. Nähert man sich, findet man einen Eingang, der die Behauptung einer Skulptur sodann zu einer begehbaren Architektur umformt. Die Arbeit ist von Innen nach Außen gemacht und gedacht und misst daher ihrem äußeren Erscheinungsbild weniger Bedeutung bei als ihrem Inneren.
Im Inneren öffnet sich ein leerer Raum, über dessen Wände sich ein sanfter Schleier aus Lehm legt, der die harten Oberflächen und Kanten der Holzkonstruktion in weiche Formen überführt. Das Einzige, was diese geschlossene Oberfläche unterbricht, sind Licht und die Schatten, die über die weißen Planen einfallen, sich ihren Weg durch vom Zufall geschaffene Löcher und Ritzen suchen und die Raumwahrnehmung im Tagesverlauf fortwährend verändern.
Wie auch bei der für die SimultanProjekte geschaffenen Arbeit haben Klaus Kleines temporäre Installationen ihren Ursprung in von ihm gesehenen, selbst erlebten oder in der Kunst beobachteten Momenten. Sie bringen die Besucher:innen an einen Ort, den sie selbst nicht bewusst gewählt haben, sodass sie mehr als Forschungsobjekte denn als klassische Architekturen erlebt werden können.
Hannah Semsarha
* 1974, lebt in Köln
small white spot / kleiner weißer Fleck
Temporäre Installation