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    • Foto: Martin Plüddemann

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    Kevin Spacey

    11.09. – 08.10.2016

    Eröffnung:
    10.09.2016 16:00

    Es geht darum, den Mittelweg zu finden, zwischen dem, was man vor Augen hat und dem Zustand, in den die Natur das Objekt versetzen wird oder bereits versetzt hat. Arbeiten heißt, die Bedingungen für die Kommunikation zwischen der eigenen Fähig- und Unfähigkeit herzustellen. Man eignet sich die Dinge an und opfert sie erneut. Grundsätzlich arbeite ich ziemlich klassisch. Das hat weniger mit den Materialien und Techniken zu tun, die ich anwende, als mit der Tatsache, dass ich immer einen Plan habe. Einen Plan, der sich aus dem plastischen Denken heraus ergibt. Einen Plan, den ich nicht brauche, damit eine gute Skulptur entsteht, sondern damit das Ungeplante sich ereignen kann. Es wird eine Rolle einstudiert und dadurch ein Raum definiert – ein toter Winkel, ein blinder Fleck, ein schwarzes Loch –, in dem diese Rolle geopfert werden und Skulptur entstehen kann. So wie die Unregelmäßigkeit einer Kartoffel ihre unverwechselbare Form verleiht, so ähnlich passiert Skulptur – außerhalb eines Systems, sich selbst genügend und unvorhersehbar, konsequent inkonsequent. Man begegnet einem Stück Holz, es ist leer. Es verlangt nichts, es ist sich selbst genug – es ist genau das, was es ist. Hier steht etwas Konkretes im Raum und man hat es nie so intendiert. Es braucht keine Bestätigung, aber genau das tut man. Der Bildhauer bestätigt. (MVR)

    Kevin Spacey steht für eine Figur, einen Akteur, eine Rolle, die gespielt oder mit der gespielt wird, oder auch einen Raum, in dem sich etwas abspielt und markiert den aktuellen „blinden Fleck“ des Bildhauers Maarten Van Roy (1985, Bonheiden, Belgien). Ausgehend von der Prämisse, dass außer der Realität nichts existiert und diese im Ausstellungsraum sublimiert wird, muss der Künstler immer wieder neue Strategien finden, um den Betrachter mit dem Hier und Jetzt zu konfrontieren. Die Realität des Konstrukts Kevin Spacey beruht auf der Spannung zwischen dem Ort und der Schlacht, die zwischen der gefühlvollen Materialität und den Motiven von Van Roys Arbeiten tobt. Werke aus verschiedenen Schaffensphasen treten zusammen auf und dem Besucher gegenüber, und tragen durch ihre Präsenz zur (Neu-)Inszenierung und Bestätigung eines Ortes bei.

    ​Seit einigen Jahren begleiten romanhafte und teilweise sehr persönliche Notizbücher Maarten Van Roys Arbeit. In diesen Büchern probiert er anhand von Zeichnungen, Malereien, Textfragmenten und Collagen, verschiedene Bildsprachen und Persönlichkeiten aus und hält sich in der Muskelbude Raum-Material-Motiv fit. Anlässlich der Ausstellung wird eines dieser Bücher als Faksimile-Edition veröffentlicht. Maarten Van Roy – 2015.2, (Ed. 250 Ex., signiert und nummeriert), erscheint bei Strzelecki Books, mit Unterstützung der Kunststiftung NRW.

    Im Impressum des Buchs findet sich ein Zitat von Montaigne: We are all patchwork, and so shapeless and diverse in composition that each bit, each moment, plays its own game. And there is as much difference between us and ourselves as there is between us and others.

    Wir freuen uns auf euch und eure Shapelessness!

    Maarten Van Roy

    Mit Präsentation der Faksimile Edition: Maarten Van Roy – 2015.2. Erschienen bei Strzelecki Books mit Unterstützung der Kunststiftung NRW.