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    • Foto: Kevin Pawel Matweew

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    Chorweiler Beat

    12.06. – 09.07.2016

    Eröffnung:
    08.07.2016 00:00

    Für ihre Einzelausstellung in der Simultanhalle entwickelte Anna Witt ein Videoprojekt mit BewohnerInnen der nahegelegenen Satellitenstadt Chorweiler. Mit einem Ultraschallgerät zeichnete sie die Herzgeräusche mehrerer BewohnerInnen auf und verarbeitete sie zu einzelnen Audios. Die Tracks wurden daraufhin von einer Gruppe jugendlicher Tänzer aus Chorweiler an verschiedenen Stellen vor Ort individuell performt. Streetdance kann Elemente von Waving, Sliding, Clowning, Popping, Locking, Breaking oder Krumping enthalten, Tanzstile, deren Wurzeln schon in der Funk- und Jazzszene der 1920er Jahre liegen und sich in den Straßen von New York und L.A. in den 1970er und 1980er Jahre entwickelten. Diese Tanzstile entstehen auf natürlichem Wege auf der Straße oder in Clubs, meist im Freundeskreis, fernab vom Unterricht in kontrollierten Umgebungen. Der Titel der Ausstellung ist abgeleitet von Mersey Beat, dem Ursprung der Beat Musik in einem strukturschwachen Viertel Liverpools Ende der 1950er Jahre, in dem Jugendliche ihren eigenen Musikstil entwickelten um sich vom konventionellen Mainstream abzugrenzen. In Chorweiler gibt es im Gegensatz zur vorrangig negativen Berichterstattung der Medien und deren Einordnung des Ortes als sozialen Brennpunkt durchaus eine aktive Szene an unabhängiger Jugendkultur. Die zum Video ergänzende Installation aus Teppich steht in Beziehung zur farblichen Struktur der charakteristischen 70er-Jahre-Architektur der markanten Skyline von Chorweiler.

    Anna Witt

    Anna Witt, geboren 1981 in Wasserburg am Inn/Deutschland; lebt und arbeitet in Wien. Ihre Video-Arbeiten zeigen performative Eingriffe im öffentlichen Raum, manchmal ist es die Künstlerin selbst, die agiert, manchmal sind es fremde Personen. Mit unvoreingenommenem Interesse an ihrem Gegenüber schafft Witt spielerische Situationen und ermöglicht gemeinschaftliche Interaktion. Sie beschreibt ihre grundlegende Methode so: „Ich stelle Personen einen Handlungsraum zur Verfügung, den sie selbst gestalten können. Nonverbale und verbale Artikulationen öffnen dann Denkräume für grundlegende Neudefinitionen unseres Zusammenlebens.“

    Ihre Arbeiten waren 2016 in der Kunst Halle Sankt Gallen (Solo) und der Kunsthalle Bratislava zu sehen. 2015 zeigte sie in der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig, bei der 1. Vienna Biennale im MAK und der Off-Biennale Budapest. In vergangenen Jahren hatte sie u.a. Einzelausstellungen in der Galerie Tanja Wagner in Berlin, Station Center for Contemporary Art Prishtina und im Marabouparken Museum in Stockholm. Ihre Arbeiten waren im Museum of Contemporary Art Taipeh, auf der ICA Biennial of Moving Images in London, auf der Manifesta 7 in Südtirol und der 6. Berlin Biennale zu sehen. 2012 erhielt sie den Bayrischen Staatspreis für Performance, 2013 den BC21 Belvedere Art Award und 2015 den Kunstpreis Europas Zukunf