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    • Foto: Juliane Blum

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    SimultanProjekte 2021
    12.06. – 04.09.2021

    Fünf Betonpoller stehen am Eingang zum Hof. Die unausgesprochene Aussage – dahinter, drinnen fängt etwas an. Was grenzen sie ab? Was schützen sie? Erst einmal sich selbst. Die metallenen Armierstangen, sonst das innere Geflecht jedes Betongusses, sind nach außen verlagert. Wie Säcke oder Kissen schmiegt sich der Beton an sein Exoskelett. Die glatten Oberflächen locken und stoßen doch ab – als unbequeme Abstandshalter schützen die gebogenen Eisenstangen und Kupferdrähte den Betonguss vor den Leuten, die sich sonst gemütlich setzen oder anlehnen würden. Witterungseinflüsse werden sie rostrot einfärben und dunkel anlaufen lassen. Die neongelbe Markierungsfarbe hält die Position der Poller und ihre Sockel aus Hartschaum fest, als ob jemand kommen und sie verrücken könnte. Die Noppen aus Beton, viele akkurat und gleichmäßig, andere schon eingedellt, möchte man fast wie Luftpolsterfolie mit den Fingern eindrücken. Nils Weiligmann hat die Exoskelette mit einer Mischung aus Beton und Urin ausgefüllt. Eine Mischung als ressourcenschonende Utopie, gedacht für Orte mit viel Sand und wenig Wasser. Wie lange man wohl bräuchte, um damit eine Stadt auf dem Mond zu bauen? trtrlpssng behauptet und versetzt eine Grenze. Der Urin, der Territorien und Häuserecken sonst flüchtig markiert, wird nun selbst in Beton gegossen. Die Grenze verfestigt sich, verlängert die Transitzone des Eingangs und unterteilt das Gelände der Simultanhalle schließlich in ein Innen und Außen.

    Anna Schütten

    Nils Weiligmann

    * 1988, lebt und arbeitet in Karlsruhe

    trtrlpssng
    Beton mit Urin und Wasser, Armierung, Styropor
    2021

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