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    • „Goldhain“ von Marcel Frey

    • „painting for bees“ von Alexander Wagner

    • An der Simultanhallenwand „Fledermausfries“ von Karsten Födinger, davor „oT“ von Johannes Wald

    • „Biotop“ von Max Leis

    • „Synökenhain“ von Karsten Födinger

    • „Milieu“ von Joud Vergéley Beaudoin

    • „Eidechsenbank“ von Johannes Esper

    • „The sun doesn’t necessarily set it just disappears“ von Kate Newby

    • „Zahahaha die Kolonie“ von Silvia Bächli und Eric Hattan

    • Christin Kaiser

    • „Wucher“ von AFF

    • Auschnitt aus „3 Gewächshäuser“ von Lukas Raeber

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    Nischenhain

    10.09. – 07.10.2017

    Eröffnung:
    09.09.2017 16:00

    Berlin, Juni 2017

    Liebe X / Lieber Y,

    am 09.09.2017 eröffnet meine Ausstellung in der Simultanhalle Köln.

    Ich möchte Dich neben einigen weiteren Künstler und Architekten — sehr herzlich einladen, mit einem Beitrag Teil dieser Ausstellung zu werden.

    Dazu gleich mehr; hier erstmal eine kurze Erläuterung meines Konzepts:

    1979 wurden auf dem Gelände einer ehemaligen Grundschule in Köln Volkhoven ein Segment des geplanten Museum Ludwig als Architekturmodell in Echtgröße errichtet. Es diente unter anderem zum Test der Oberlichtsituation und der Fassadengestaltung.
    Die Modellarchitektur wurde 1983 von Kölner Künstlern vor dem Abriss bewahrt und ist seitdem als „Simultanhalle“ eine Ausstellungs-Institution in Trägerschaft des Kulturamts der Stadt Köln.

    Besonders spannend finde ich auch das ehemalige Grundschulgelände auf dem sich die Halle befindet. Es liegt etwas außerhalb der Kölner Innenstadt und scheint sich in einer Art beginnendem Dornröschenschlaf zu befinden. Pflanzen brechen durch die Asphaltdecke des ehemaligen Schulhofs, der alte Schulgarten gleicht einem Hortus Conclusus und beherbergt den einzigen registrierten Maulbeerbaum Kölns.
    Genutzt wird das Gelände lediglich durch die Simultanhalle und einige wenige Künstlerateliers.

    Als ich den Ort das erste Mal besuchte, habe ich sofort einen starken Bezug zu dem kleinen Gewerbegebiet in Berlin Heinersdorf hergestellt, auf dem sich mein Atelier befindet: Die Lage zur Stadt, die beginnende Verwilderung — die Freiräume. Dieses Gewerbegebiet wurde kürzlich verkauft und so werden auch diese Freiräume bald Wohnüberbauungen weichen müssen.

    Auch für das Gelände der Simultanhalle stellt die Stadt wohl erste Überlegungen bezüglich der zukünftigen Nutzung und einer möglichen Umgestaltung an.

    Diese Ausgangslage und der Modellcharakter der Halle haben mich veranlasst, ein Ausstellungskonzept zu entwickeln, das mit skulpturalen Eingriffen das gesamte Gelände einbezieht.

    Der Schutzraum der Simultanhalle dient als Anstoß für ein Nachdenken über die Entwicklung unserer Städte und den Umgang mit diesen Frei- und Lebensräumen. Die Leerstelle wird als künstlerisches Experiment bewahrt.

    In diesem Rahmen wird das gesamte ehemalige Schulgelände in Zusammenarbeit mit dem Kölner Büro für Faunistik analysiert. Hierbei wird festgestellt welche Tiere und Pflanzen auf dem Gelände heimisch sind — also der Status Quo erfasst. Dieser Analyse folgt die Entwicklung von Skulpturen, welche durch ihre Beschaffenheit die Ansiedlung weiterer Flora und Fauna fördern sollen. Im Idealfall werden bedrohte Tierarten angelockt und bewirken durch ihre Niederlassung einen Schutz gegen zukünftige Baumaßnahmen auf dem Gelände.

    Wie oben kurz angedeutet möchte ich Dich herzlich einladen, daran teilzuhaben und Dich mit dem skulpturalen und/oder architektonischen Potential von Tierbehausungen auseinanderzusetzen. Ich freue mich sehr wenn Du einen Nistkasten/eine Vogelbehausung entwickelst, herstellst und mir als Exponat zur Verfügung stellst.

    Durch die Unterstützung der Kunststiftung NRW kann ich Dir dafür ein kleines Budget nach Absprache anbieten.

    Die Beiträge werden auf dem Gelände verteilt gezeigt und (hoffentlich) von Tieren angenommen und genutzt. Die Ausstellungsbesucher können sich das Gelände und die Arbeiten mittels einer Karte erschließen. Die Halle selbst dient als „Infobox“ für das Projekt.

    Ich freue mich sehr wenn Du Lust hast Dich an diesem Experiment zu beteiligen. Sollte ein anderer Aspekt/eine andere Tiergattung für Dich interessant sein, bin ich natürlich offen dafür. Beispielsweise wird die neuseeländische Künstlerin Kate Newby, eine Vogeltränke beitragen.

    Anbei sende ich Dir ein paar Fotos von der Halle und dem Gelände, damit du einen Eindruck vom Ort bekommst.

    Ich freu mich von Dir zu hören und sende herzliche Grüße

    Karsten

    Karsten Födinger

    Mit den Künstlern / Architekten:
    Saâdane Afif, AFF, Silvia Bächli und Eric Hattan, Joud Vergély Beaudoin, Katinka Bock, Björn Braun, David Brooks, Herbert Bruhin, Johannes Esper, Helen Feifel, Marcel Frey, Christin Kaiser, Florian Köhler, Max Leiß, Florian Neufeldt, Kate Newby, Natalie Obert, Taiyo Onorato und Nico Krebs, Ben Öztat, Bianca Pedrina, Manfred Pernice, Lukas Raeber, Daniel Roth, Jonas Schmitt, Klaus Schmitt, Jessica Twitchell, Alexander Wagner, Johannes Wald